18.04.2024, 13:00

Vortrag und Gespräch mit Autor Matthias Rutt: „Grenzschichten“

Einschneidende Lebensereignisse wie der Verlust der Arbeitsstelle, schwere Krankheit oder der Tod eines nahen Angehörigen bringen uns an persönliche Grenzen. In unser vorher geordnetes Leben bricht das Chaos ein, das Chaos der unvorhergesehenen Veränderung und der belastenden Emotionen. Gleichzeitig kann uns ein solches Ereignis in Vereinzelung und Einsamkeit werfen. Die Grenzen zu anderen Menschen werden undurchlässiger, soziale Bezüge sind belastet oder gehen verloren. Auch werden in unserer Gesellschaft Menschen in Arbeitslosigkeit oder mit chronischer Erkrankung immer noch stigmatisiert und ausgegrenzt.
Ausgehend von der Durchlässigkeit biologischer Grenzschichten zeigt Matthias Rutt Wege, mit eigenen Grenzerfahrungen umzugehen und das Wechselspiel von Trennen und Verbinden positiv zu gestalten. Dabei geht es um biografische, zwischenmenschliche und gesellschaftliche Grenzen, um ihre trennenden und Verbindung schaffenden Aspekte.
Matthias Rutt ist Facharzt für psychotherapeutische Medizin, niedergelassen in eigener Praxis für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in Marburg mit den Schwerpunkten Psychodrama, Körpertherapie, Klang- und Trancetherapie.

Wann: Donnerstag, 18. April 2024; 18 Uhr.
Wo: Sitzungssaal in der Agentur für Arbeit in Marburg, Afföllerstraße 25, 35039 Marburg

Der Eintritt ist frei.
Eine vorherige Anmeldung ist zur besseren Planbarkeit gewünscht:
marburg.buero-der-geschaeftsfuehrung@arbeitsagentur.de

Präsentation des Buches
„Kurzgeschichten des Ankommens“ von Joanna Iwinska mit Illustrationen von Melika Moazeni

Der Band versammelt Geschichten von Menschen, die oftmals vor Jahrzehnten nach Deutschland eingewandert sind und hier ein neues Leben begonnen haben. Die Herausgeberin Joanna Iwinska, die selbst als junge Frau aus Polen nach Deutschland gekommen ist, interessiert, wie andere Erzählende die schmerzvolle Trennung von der Tradition und der Muttersprache, von Familien und Freundeskreis und im weitesten Sinne von der vertrauten Kultur verarbeiten. Entstanden ist ein spannendes Lesebuch, das immer wieder unter die Haut geht: intime Stücke persönlich erlebter Zeitgeschichte und ein Spiegel für die gesamte Bandbreite an Erfahrungen, die neue Inländer_innen in Deutschland machen. Das Buch ist ein Plädoyer für die Vielfalt der Gesellschaft und auch eine Einladung, in Dialog zu treten und Brücken zu bauen, gerade auch da, wo dies nicht einfach erscheint.

Moderation: Seher Us

Das Quartett Viserunky wird die Veranstaltung mit internationaler Musik begleiten.

Zeit: Freitag, 18. April 2024, 18 Uhr
Ort: Staatsarchiv Marburg (Friedrichsplatz 15, 35037 Marburg)

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.
Um Spenden für die Musikerinnen wird gebeten.