Helmut Koch wurde 1949 auf einem Bauernhof geboren, hat Landwirtschaft gelernt, studiert und lange praktiziert. Über den Zweiten Bildungsweg legte er das Staatsexamen in Biologie und Gesellschaftslehre an der Gesamthochschule Kassel ab mit dem Schwerpunkt Zeitgeschichte und einer Arbeit über die Weimarer Republik und den Aufstieg des Nationalsozialismus. Nach Forschungen zur Geschichte der Industrialisierung in Nordhessen war er bis zu seinem Ruhestand als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der kirchlichen Erwachsenenbildung auf dem Lande tätig. Neben der Dorf- und Regionalgeschichte war die Dorf- und Regionalentwicklung auf hessischer und europäischer Ebene ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Daraus resultierten eine Reihe von Modellprojekten und Veröffentlichungen in Büchern und Zeitschriften. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist ein roter Faden in seinem Leben. Historische Forschung ist für ihn, auch wenn sie sehr spezielle Fragen stellt, interdisziplinär und beschränkt sich nicht auf diejenigen, die Geschichte – in einem engeren Sinne – »machen«. Sein besonderes Interesse gilt daher dem Wechselverhältnis zwischen allgemeiner Geschichte und Politik und den konkreten Lebensverhältnissen von Menschen – besonders auf dem Lande – und nicht zuletzt deren Möglichkeiten, selbst Geschichte zu machen.

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