In Heidemarie Schroeders Buch über das Tesla-Werk und Elon Musk in Brandenburg „Eine Gigafabrik in Grünheide oder der Albtraum vom grünen Kapitalismus“ laufen viele Linien zusammen, die unsere gegen-wärtigen Krisen greifbar machen: die Krise des demokratischen Systems ebenso wie das Faktum, dass eine echte ökologische Wende bislang nicht vollbracht ist.
Aus nächster Nähe und gleichzeitig kritischer Distanz hat Heidemarie Schroeder den Prozess der Ansiedlung von Tesla als Anwohnerin nicht einfach nur miterlebt. Sie hat ihn protokolliert, mit eigenen Recherchen begleitet und mithilfe von zahlreichen Expert_innen aufgearbeitet. Sie schildert, wie der Bau der Tesla-Fabrik politisch auf undemokratische Weise erzwungen wurde, wie vor Ort gegen alle Arten von Recht verstoßen wird, warum ein Green New Deal, der auf E-Mobilität setzt, nicht funktionieren kann, und was das für das Ökosystem der Region und seine Bewohner_innen langfristig bedeutet.
Mit ihrem streitlustigen, aber auch humorvollen Zugriff hat Schroeder zugleich ein neues Genre erfunden. Auf ebenso berührende wie erhellende Weise zeigt sie, wie ihre eigene Sozialisation in der DDR sie für Demokratiedefizite des Systems sensibilisiert hat und vor allem: dass bürgerschaftliches Handeln etwas bewirken kann für eine menschenfreundliche Zukunft und gegen das Abdriften in Extremismus.
Ort: Schwarze Risse Buchladen, Gneisenaustraße 2A, 10961 Berlin
Datum: Freitag, 14.03.2025
Zeit: 20 Uhr
Der Eintritt ist frei!