Dr. Gertraude Ralle, Jg. 1940, hat 60 Jahre lang die Gesundheitspolitik im geteilten und wiedervereinigten Deutschland beobachtet und aktiv mitgestaltet. Ihr Interesse galt neben den medizinischen Themen dem Aufbau und der Stellung der Gesundheitsversorgung in den beiden gegensätzlichen politischen und ökonomischen Systemen. In der DDR war sie als Hilfspflegekraft, Medizinstudentin, Allgemeinärztin, Fachärztin, Dozentin in Krankenhäusern, Ambulatorien, Pflegeheimen, Kinderheimen und Betrieben tätig. Promotion am Hirnforschungsinstitut der Karl-Marx-Universität Leipzig. Nach ihrer Ausreise in die Bundesrepublik 1983 erwarb sie sich erneut die Anerkennung als Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie. Sie galt als Pionierin für die tagesklinische Versorgung, gründete und leitete zwei autonome Tageskliniken und war maßgeblich beteiligt an Planung und Aufbau der gemeindepsychiatrischen Verbundarbeit eines Landkreises.

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