Scheinmündig
Unser verdrängter Anteil an der globalen Krise – Ein anthropologischer Beitrag
ISBN 978-3-96317-360-8 (Print)
24,00 (Print)
ISBN 978-3-96317-922-8 (ePDF)
18,99 (ePDF)
ISBN 978-3-96317-923-5 (ePUB)
18,99 (ePUB)
© Büchner-Verlag, Marburg. Erscheinungstermin: 9. Juni 2023.
»Scheinmündig« – was heißt das denn? Die Aufklärung kannte die Mündigkeit. Doch diese offizielle Mündigkeit ist rein formal – mit 18 wird sie uns von der Politik zugesprochen: Ohne eigenes Zutun, ungefragt und ungeprüft sind wir plötzlich mündig. Wodurch wurde dies erreicht? Waren es Erziehung, Schule, das Leben? Aber Mündigkeit muss inhaltlich begründet sein: Durch den Mut und die Fähigkeit, dem eigenen Verstand zu folgen, durch Selbstbestimmung, vor allem durch eigene und soziale Verantwortung. Mündigkeit ist eine Kompetenz, die erst errungen werden muss. Unsere Krisen aber zeigen Anderes: In den Köpfen herrscht Unmündigkeit und Wirklichkeitsverweigerung – schon vor Pegida, Verschwörungspanik, Corona- und Klima-Leugnung. Entgegen der negativen Krisen-Erfahrungen spricht die Politik weiterhin alle BürgerInnen unverdrossen als mündig an. Das überrascht nicht: Denn Mündigkeit kostet – und sie ist gefährlich: Inhaltliche Mündigkeit aller ist unvereinbar mit einem Regime des privaten Gewinnstrebens.
Es sind die ökologische und die politische Krise, die uns jetzt zur Entscheidung zwingen: Wollen wir weiter gehen auf diesem Weg – oder müssen wir nicht sämtliche Energie und Gewinne einsetzen für die Mündigkeit aller? Diese Frage wird hier aus kulturanthropologischer Sicht analysiert und beantwortet.
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