»Wealth Porn – Die Darstellung von Reichtum in Serien«, Gespräch zwischen Julian Ignatowitsch (Deutschlandfunk Corso) und Björn Vedder, 3. Februar 2022
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Für MDR Wissen hat Redakteurin Annegret Faber mit Björn Vedder über die Folgen der Corona-Krise gesprochen.
Zum Beitrag
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»Perspektivwechsel: Er will mit seinem Buch wachrütteln, sagt der Philosoph Björn Vedder in Interviews. Und während er dabei die Kritik an den ›Superreichen‹ in der deuschen Gesellschaft analysiert, deckt er auf, dass diese Kritik heuchlerisch und doppelbödig ist. Denn diese immer wieder geäußerte Kritik spart zum einen das Wirtschaftssystem aus, und sie übertüncht die Rolle, die jeder darin spielt. So originell sein Essay auch ist, so streitbar ist er auch. Ausgezeichnet und brillant geschrieben.«
in: ZEITZEICHEN, April 2019
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»Die „Zersplitterung des öffentlichen Interesses in die Vielzahl einzelner, privater Interessen“ konstatiert auch Björn Vedder in seiner provokanten Schrift über die Monster des Kapitalismus. Dabei setzt er an der „Entrüstung über die Dekadenz, den Egoismus und die Unsittlichkeit sehr reicher Menschen“, nach Hegel dem „reichen Pöbel“, an, hält sie aber im Ergebnis seiner interessanten, mit Zitaten gespickten, nachvollziehbaren Ausführungen für einen Ausdruck von „Selbstverlogenheit“.«
in: Stiftung & Sponsoring, Januar 2020
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»Reicher Pöbel ist brillant geschrieben; der Bogen von The Walking Dead zu Arthur Schopenhauer gelingt.«
Christophe Fricke, in: Literaturkritik, 13. Februar 2019
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Auszug aus einem Interview zwischen Björn Vedder und dem Freitag (geführt von Christian Baron):
Der Freitag: »Ist das Hirn zu kurz gekommen, wird sehr gern Moral genommen“, dichtete Wiglaf Droste einmal. Wie lassen sich denn die Reichen kritisieren, ohne dabei die Rolle der kosmopolitischen Mitte zu vergessen?«
Björn Vedder: »Wer an den Gerechtigkeitssinn des Bürgers appelliert, steht auf verlorenem Posten. Hilfreicher ist es, ihn an sein Interesse zu erinnern. Angesichts der politischen und ökologischen Verwerfungen, die uns bevorstehen, täten wir gut daran, unser eigenes Verhalten zu verändern. Nicht, weil wir auf einmal einsehen müssten, dass wir moralisch falsch gehandelt hätten. Sondern weil es in unserem eigenen Interesse liegt, eine gerechtere Weltgesellschaft zu ermöglichen.
Christian Baron, in: Der Freitag, Ausgabe 04/2019
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»Björn Vedder ist Philosoph. Es gibt sie tatsächlich noch, Leute, die nicht nur Philosophie studieren, sondern die Liebe zum Denken und zur Weisheit auch noch praktizieren. Denn dazu braucht man Zeit und ein bisschen Freiheit. Gerade in der Philosophie darf man niemandem dienen. Sonst denkt man mit Scheuklappen und hat nicht den freien Blick, der einen sehen lässt, was schiefläuft.«
Ralf Julke, in: Leipziger Internet Zeitung, erschienen am 27. Januar 2019
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Der Autor im Interview
»Der Kapitalismus löst unsere Motivationen aus der Moral, aus der Ökonomie und aus der Religion heraus und verleiht allem einen Preis. Indem alles einen Preis hat, ist alles vergleichbar und ermöglicht es mir damit, mir genau zu überlegen, wofür ich wie viel Geld ausgeben möchte. Das hilft mir, mein Verhalten zu rationalisieren – allerdings nur, solange das Geld knapp ist. In dem Augenblick, in dem mein Geld unendlich viel wird, funktioniert das nicht mehr. […] Dann kann die Habgier, die Grundmotiv ist für uns alle, weil wir alle Geld brauchen, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen in unserer Gesellschaft, pathologisch werden. […] Aber wenn wir auch nach Entenhausen blicken, würde ich nicht sagen, dass Dagobert tatsächlich unfreier ist als Donald, der also jedes Mal für die Miete und für jedes Brötchen usw. für seinen Onkel irgendwelche Sklavendienste machen muss.«
in: WDR 5 Das philosophische Radio, 18. Januar 2019
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»Vedders kluges Buch ist ein Augenöffner – und eine gute Gelegenheit, sich wieder einmal an der eigenen Nase zu fassen.«
Kirstin Breitenfellner, in: FALTER, Ausgabe 3/2019
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»Einen ganz anderen Blick auf die Monster des Kapitalismus hat der Philosoph und Publizist Björn Vedder. Er macht darauf aufmerksam, dass die da oben ihre Raubzüge ohne die da unten nicht unternehmen können, und arbeitet die Komplizenschaft zwischen dem Volk und seinen Eliten heraus. Denn solange die Staatsangehörigkeit darüber entscheidet, wer zu den Gewinnern oder aber Verlierern der Weltgeschichte gehört, dient der Nationalismus vor allem dem Ziel, die eigenen Privilegien dauerhaft verteidigen zu können. So entsteht ein gefährliches Bündnis zwischen denen da unten und den Eliten da oben. Beide eint, dass ihnen die sittliche Gesinnung fehlt, die ihre Selbstsucht beschränken könnte, wo die Kräfte des Marktes nicht greifen. Auch die working rich der Weltgesellschaft pöbilisieren also durch ihren Überschuss an Freiheit.«
in: ZEITPUNKT, Januar und Februar 2019
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»Vedders kulturphilosophische Geschichte zum gesellschaftlichen Bild der Reichen liest sich spannend von der ersten bis zur letzten Seite.«
in: Das Investment, Januar 2019
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Beitrag in proZukunft
von Dominik Gruber, in: proZukunft, 10. Dezember 2019
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LESETIPPS
Björn Vedder im Interview mit dem Wissenschaftsportal L.I.S.A., 28. Mai 2019
Björn Vedder im Interview mit Chrismon-Redakteur Nils Husmann, 6. November 2018
Björn Vedder im Interview mit der Wirtschaftswoche, 21. Oktober 2018
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HÖRTIPP
Björn Vedder im Interview für WDR-Radiosendung »Neugier genügt«, 16. Oktober 2018